Rückblick: Fasnet beim Frauenbund
Unter dem Motto „ An der Haifischbar“ wurde die alljährliche Frauenfasnet des KDFB am vergangenen Montag gefeiert. Als Matrosen verkleidet mit ihrem Kapitän marschierte das komplette „CHörle“ mit seemännischen Klängen geschlossen zur Haifischbar auf die Bühne. Einen Jungbrunnen besonderer Art brachte am Anfang das Erweiterte Leitungsteam des KDFB zur Aufführung. Bewohner eines Seniorenheims wurde ein neues Medikament mittels einer überdimensionalen Spritze verabreicht, um die Beschwerden des Alters zu mildern. Als sanftes Schlafmittel gedacht, erzeugte es bei den Seniorinnen genau das Gegenteil, das sie mit Schwarzlicht besonders veranschaulicht die neue Lebendigkeit der vergangenen Jugend zur Schau stellten. Die allmählich nachlassende Wirkung dieses Präparates reichte aber dennoch zu Tanzschritten zum bekannten Fliegerlied, bei dem der ganze Saal schwungvoll die alten Damen unterstützte und viele mittanzten. Besonders witzig war die schwäbische Interpretation der Kultsendung „Baywatch“. Eine nicht des Schwimmens mächtige Sonnenanbeterin versank fast in den Fluten, ehe sie von dem bekannten muskelbepackten Rettungsschwimmer nach vergeblichen Rettungsversuchen von einem Skifahrer, Bergsteiger und sogar einem Priester, endlich aus dem Wasser gezogen werden konnte. Auch ein furchteinflößender Hai ließ sich immer wieder zwischendurch blicken. Unglaublich spritzig waren die musikalischen Beiträge der Matrosen die in der Haifischbar mit bekannten Seemannsliedern und großartigen Witzen das Publikum unterhielten. Auch zwei in die Jahre gekommene leichte Mädchen sorgten mit ihren Beiträgen für Heiterkeit. Das absolute Highlight und Premiere seit dem über fünfzigjährigen Bestehen des CHörles war das Erscheinen eines echten Mannes auf der Bühne. Es war kein geringerer als unser beliebter Schultes Steffen Weigel, der sich zu Beginn der Fasnetveranstaltung, als Putzfrau verkleidet, Einlass verschafft hatte. Er tauchte als eleganter Straßenmusikant in der Bar mit seiner Tuba auf und unterhielt alle mit seiner Musik. Sogar ein Bettelmädchen lief im Saal umher und versuchte Geld für ihn zu sammeln. Doch ein Mitglied des Chörles weigerte sich lauthals, dass es noch soweit kommt, dass der Frauenbund die Stadt finanziell unterstützen muss. Dieser Spruch sorgte für ein riesiges Gelächter. Im nächsten Sketch traten schwarzgekleidete Frauen mit eleganten Hüten auf, um sich als Witwen zu outen, die wieder auf dem Heiratsmarkt zu haben waren. Die Gründe ihres Witwendaseins stellten sie sehr authentisch dar, es handelte sich ausschließlich um vorsätzliche Tötung ihrer Männer. Einen davon spielte Herr Weigel sehr überzeugend. Im Abschlusslied „Kandl nahkehra“ nach der Melodie Guantanamera mit Gitarrenbegleitung von Judith Bauer, der Leiterin des CHörles wurden viele Besen geschwungen und die Bühne reingefegt. Ein wundervolles Programm ließ alle Gäste nach fast dreistündiger Dauer beschwingt nach Hause gehen.
S. Zielasko